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Stimmgewaltig

Es brummt aus der Wanne.
Nanu? Ein Bass in meinem Badezimmer?

Zwei Tage Nürnberger Messehalle.
Zwei Tage warme, trockene Luft.
Zwei Tage im Grünen.
Zwei Tage stehen.
Zwei Tage reden.
Und jetzt habe ich eine neue Stimme.

Wie meinte Loni vorhin?
„Du solltest unbedingt einen Mann anrufen!“
Mal überlegen.

Also falls es jetzt gleich bei dir klingelt … ich bin’s.
Rike   :o)

 

PS: Bin gerade noch rechtzeitig ins Wahllokal gehuscht und habe dort meine Brummstimme abgegeben. Jetzt klingt sie wieder ganz normal.

PPS: War vorher mit dem Michi im BMK. Aufwühlend. Gewaltig.

Ulla kocht

Ich experimentiere gerade mal wieder am Herd.
Hier meine neueste Kreation:

Lauwarmer Tomatensalat

Tomatensalat

Ich habe ein paar Krabben mit Olivenöl angebraten,
währenddessen einige Cocktailtomaten geviertelt
und getrocktnete Cranberries grob gehackt.

Wenn die Krabben fertig sind,
die Tomaten kurz mit in die Pfanne geben,
die Cranberries drüber streuen
und ab damit auf den Teller.
:o)

Achja … was dazu?
Wie wär’s mit ein paar Nudeln?
Salat?
Oder einfach eine Scheibe frisches Brot.

Guten Appetit!
Ulla

Sie steht im Regen

Sie wackelt mit dem rechten großen Zeh. Jetzt mit dem linken. Und nun mit allen auf einmal. Fühlt sich gut an: warm und trocken. Sie ist froh, dass sie vorhin noch schnell die dicken roten Schuhe angezogen hat. Und den Fleecepullover. Und ihre orangerote Regenjacke, die sie so mag. Denn ihre Nasenspitze zeigt in den kalten Wind und auf das Kaputzendach trommelt der Regen. Es hatte vorhin schnell gehen müssen.

Als sie heimkam, wählte sie die Nummer, die der Zustellservice in ihrem Briefkasten hinterlassen hatte. Eine freundliche Frauenstimme erklärte ihr, dass sie entweder morgen zwischen 9 und 18 Uhr daheim sein müsse (Wie jetzt? Einen Tag Urlaub nehmen, nur um ein Paket anzunehmen?) oder eine neue Lieferadresse angeben könne. Die neue Lieferadresse dürfte sie aber nicht von ihr entgegennehmen. Vielmehr müsse sie beim Versender anrufen und dort die neue Adresse angeben, die sich dann wiederrum mit dem Zustellservice … geht das auch irgendwie einfacher? Sie fühlte sich an ihre eigene Firma erinnert. Aber die Frauenstimme eröffnete ihr tatsächlich noch eine Alternative: Sie könne sich das Paket beim Zustellservice persönlich abholen. Sogar heute noch. Zwischen 19 und 20 Uhr.

Sie schaute auf die Uhr. Der Bus würde etwa eine Stunde brauchen, ehe er sie im Hafengebiet ausspucken würde. Noch könnte sie es schaffen. Oder noch etwa eine Woche auf das Paket warten. Sie verschränkte fröstelnd die Arme und schaute sich in der Wohnung um, als würde die Entscheidung in der Zimmerecke oder unterm Tisch auf sie lauern. Es war ein anstrengender Tag. Und eigentlich wollte sie heute noch … egal. Sie wollte das Paket so schnell wie möglich. Also schlüpfte sie schnell in warme Sachen und aus der leeren Wohnung.

Der Bus zuckelte durch das Hafengebiet. Um diese Uhrzeit war sie der einzige Fahrgast. Keine Schichtwechselzeit. Im Dämmerlicht sah sie ein Firmenschild nach dem anderen untertauchen. LKWs. Container. Keine Menschen. Da endlich ihre Haltestelle. Es hatte angefangen zu regnen. Gut, dass sie ihre große wetterfeste Tasche mitgenommen hatte.

Im Kundenbüro des Zustellservice war es hell und warm und das dunkel angemalte Mädchen hinter der Rezeption unerwartet nett und fröhlich. Das tat gut. Das Paket kam frisch aus dem LKW auf den Thresen. Noch schnell eine Unterschrift und schon konnte sie dem Paket in ihrer Tasche Unterschlupf vor dem nassen Wetter da draußen gewähren. Es passte gerade so rein. Sie verabschiedete sich, schaute noch einmal prüfend aus dem Fenster, holte tief Luft und zog den Reißverschluß ihrer Jacke ganz zu.

Jetzt steht sie also an der Bushaltestelle. Eine Behelfsbushaltestelle. Ohne Papierkorb. Überall liegt herum, was wartende, sich nach Hause sehnende Menschen nicht mit in den Bus nehmen: Zigarettenkippen, zerknüllte Trinkbecher, Taschentücher … genauer sieht sie gar nicht mehr hin. Sie sieht die Strasse hinauf. Noch 12 Minuten, bis der Bus kommt. Ihr Magen knurrt. Vorhin war keine Zeit mehr für ein kurzes Abendbrot.

Sie wackelt mit dem rechten großen Zeh. Jetzt mit dem linken. Und nun mit allen auf einmal. Fühlt sich gut an: warm und trocken. Sie ist froh, dass sie vorhin noch schnell die dicken roten Schuhe angezogen hat. Und den Fleecepullover. Und ihre orangerote Regenjacke, die sie so mag. Denn ihre Nasenspitze zeigt in den kalten Wind und auf das Kaputzendach trommelt der Regen. Sie schaut auf ihre große sonnengelbe Tasche. Und freut sich. Freut sich über die Farben mitten im regennassen Dämmergrau. Freut sich aufs Heimkommen. Freut sich aufs Auspacken.

Sie sitzt im Bus, schaut dem Tanz der Regentropfen zu und träumt sich weg …….

Umsteigebusbahnhof. Das Duftgemisch der vielen Imbissbuden trifft ihren knurrigen Magen. Sie hat 10 Minuten Zeit. Wo ist die kürzeste Schlange und gibt es schnelles Essen, dass zu ihrem Appetit passt? Ahhh! Sie hat etwas entdeckt: ein Wrap mit frisch gegrilltem Putenfleisch, frischem Salat, Tomaten und Joghurtsoße. Ein Dürüm Döner bitte zum Mitnehmen und gerne schön scharf, sagt sie und strahlt die kopfbetuchte Frau an. Danke und einen schönen Feierabend. Sie stellt sich an ihrer Haltestelle unter und beißt hungrig in die heiße Teigrolle. Hmmm! Genau richtig. Wenn sie nachher heimkommt, wird sie erst mal in die sprudelnd warme Wanne steigen, noch ein paar Seiten in ihrem Buch lesen und dann endlich das Paket auspacken.

Sie freut sich …

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