Ghostbusters
14. Februar 2009 von Ulla & Rike
Ziemlich genau vor einer Woche wollte ich schreiben:
„Herzlichen Glückwunsch! Rike und Julia und Miriam und Tim werden heute 111 Jahre alt.“ Und schlagartig fühlte ich mich so: 111 Jahre alt.
Die Grippewelle hatte mich überrollt. Weiße Zelluloseberge begruben mich unter sich. Doch schon am Mittwoch Mittag frohlockte ich: Land in Sicht! Die temporäre Dichte von drei Taschentuchpackungen pro Stunde nahm auf eine Taschentuchpackung pro zwei Stunden ab. Ich schien mich aus dem Epizentrum zu entfernen …*
Nunja … ich freute mich und döste in meiner Ruheoase … plötzlich … aaaaaaaaaaaaaahhhhhh! In den Untiefen** der dunklen Höhlen rührten sich die Monster.
Zuerst glaubte ich noch fest daran***, dass sie, wenn ich sie nur gründlich genug nichtbeachtete, wieder in einen tiefen Schlaf versinken würden. Doch am Morgen des 13.**** nahm ich mein Glück in die Hand und den Kampf auf.
Ich vervollständigte zunächst meine Ghostbuster-Ausrüstung: Schleimbekämpfer zum Einnehmen, zum Einreiben, zum Trinken, zum Baden und zum Einatmen. Die Apothekerin packte kostenlos und ungefragt noch einige Schleimauffangbehälter***** dazu. Sie ahnte, was mir bevorstand.
Dann ließ ich mir noch meine Geheimwaffe liefern: Wasabi-Paste. Und natürlich gehört auch ein richtiger Kampfanzug dazu … irgendwo im hintersten Eck meines Schranks wühlte ich einen alten Flanellschlafanzug mit doppeltem Sockenpaar hervor.
Es konnte losgehen. Und obwohl ich gut gerüstet war, streckten mich die Monster mit einem Überraschungsschlag zu Boden: Beim Füllen des ersten Schleimauffangbehälters drückten sie mir dermaßen auf die Ohren … KnockOut für anderthalb Stunden.
Doch umso konzentrierter setze ich jetzt meine Kampfkünste ein: in der Wanne alles schön feucht halten, Brust einreiben und dann ab unter die Bettdecke … ähmmm … ich lüfte jetzt erst noch mal durch.
Kampfeslustige Grüße
von Ulla :o)
* Bringe ich hier eigentlich grad ein paar Naturkatastrophen durcheinander?
** Warum eigentlich „Untiefen“? Schließlich ist damit ja nicht das Gegenteil von „Tiefen“ gemeint … hmmm … wahrscheinlich handelt es sich hierbei um eine Ableitung von „ungeheuren Tiefen“
*** Glaube versetzt bekanntlich Berge.
**** Ich bin ja sonst fast gar nicht abergläubisch° … aber Freitag-der-Dreizehnte scheint wirklich ein Glückstag zu sein. Schade nur, dass ich so Damis Kohl-und-Pinkel-Tour verpasst habe … nein, diese Fußnote spare ich mir jetzt.
***** Die zum Wegwerfen.
° Habe ich dir eigentlich schon verraten, dass ich auch nicht an Horoskope glaube? Schließlich wäre ich dem Sonnenhoroskop nach ein Wassermann, das Mondhoroskop°° macht mich zum Skorpion, die indianischen Astrologen sehen einen Otter in mir, die Chinesen ein Schwein°°° und im keltischen Baumhoroskop bin ich eine Pappel … wer soll sich denn da noch zurechtfinden!
°° Das Mondhoroskop beleuchtet angeblich und im Gegensatz zum Boulevardblatthoroskop die weibliche Seite in mir … vielleicht sollte ich häufiger nachts ausgehen?
°°° Ich hab’s doch gewusst … *grunz* ;o)