Feierabendreif
8. Dezember 2009 von Ulla & Rike
Spät ist es wieder geworden. Selbst der winterdunkle Nachmittag ist schon dem stockdusteren Abend gewichen.
Auf dem Heimweg noch schnell einkaufen bei Aldi, denn daheim wartet nur ein leer gähnender Kühlschrank. Mein hungriger Magen packt mehr in den Einkaufskorb, als in meinen Einkaufsbeutel passt. Also muss noch eine dieser biologisch abbaubaren Plastiktüten (Sachen gibbes …) mit aufs Band.
Wieder draußen in der kalten Dunkelheit schlurfe ich heimwärts. Jede Mama würde ihr Kind jetzt ermahnen: „Heb die Beine – die Schuhe waren teuer.“ Oder so. Dabei lasse ich meine Schuhe gar nicht über den Asphalt schleifen. Aber was für ein Geräusch begleitet mich dann im Laufrhythmus?
Verfolgt mich etwa jemand? Hastig drehe ich mich um … da ist nur straßenlampenbeleuchtete Menschenleere und blinkendes Weihnachtsleuchten. Misstrauisch gehe ich weiter. Da ist es wieder: dieses bedrohlich leise Schlurfen, das sich perfekt meinem Schritt anpasst. Alle Sinneshärchen stellen sich auf. Ich bleibe stehen.
Und plötzlich schüttelt es mich … ich lache und lache und lache … meine Arme sind einfach zu lang! Die Alditüte schleift bei jedem Schritt ganz sacht über den Boden. Kopfschüttelnd und erleichtert gehe ich weiter … wohl wissend, dass es nicht die Arme, sondern die kurzen Beine sind, die mich und meinen Einkauf heimwärts tragen.
Vorm Briefkasten dann erneutes Kopfschütteln: Warum nur passt dieser verdammte Schlüssel nicht? Mein Name steht doch an dem Kasten dran. Und dann die späte Erkenntnis: Mit dem Büroschlüssel komme ich da gewiss nicht rein.
Also nix wie hoch, Wohnungstüre hinter mir zumachen und die Welt draußen lassen.
Sofa. Irgendeine dieser Talent-, Renovierungs- oder Kochshows wird schon laufen … bloß nix mehr denken … dazu ’ne Testverkostung dieser Probepackung von Shattlers.
Gute Nacht.
Ulla