Zweiter Advent
9. Dezember 2007 von Ulla & Rike
Ich habe meinen zweite-Kerze-anzünden-Sonntag heute morgen kurz nach Tagesanbruch (es war so ca. Viertel nach Mitternacht) an der längsten Theke Nordbayerns gefeiert. Und das kam so:
Ute und ich hatten uns zu einem Bummel über den Fürther Weihnachtsmarkt verabredet. Sobald es dunkel genug war, spazierten wir los. „Hallo Frau Nachbarin, lass uns hier links abbiegen … ähmm andersrum … dieses Mal meine ich das richtige Links.“ :o)
Wir wollten dem Glühwein erst eine ordentliche Grundlage verschaffen. Doch irgendwie war uns wohl noch nicht weihnachtlich genug zumute – wir fanden an keinem Stand etwas, was unserem Appetit entsprach. Und so landeten wir Banausen beim Schotten und aßen Krapfen und dippten Nuggets in die Chillitunke.
Froh gelaunt stiefelten wir weiter zur Fürther Altstadtweihnacht (sehr empfehlenswert!), um dort unseren Glühwein zu schlürfen. Taten wir auch. Schon der alloholisiiierende Duft wirkte bei uns beiden. Und als wir die Tassen ausgetrunken hatten, war es vollends um unser Urteilsvermögen geschehen. Das sollte sich aber erst ca. eine Stunde später bemerkbar machen, als wir auf dem Heimweg waren.
Einer spontanen Eingebung folgend kehrten wir nämlich in der Kleinen Comödie ein. Selbst das Schild „Alle Plätze reserviert“ schreckte uns nicht ab. Ute fragte einfach, ob die Theke auch reserviert sei. Die Frage wurde zwar mit „Ja“ beantwortet, dem allerdings der entscheidende Zusatz „aber ihr zwei passt noch dazwischen“ folgte. :o)
Da saßen wir beide also – mitten in der Happy Hour. Und richtig – ich bestellte einen Long Island Icetea. Und obwohl Ute glaubhaft versicherte, dass der schnuckelige Barkeeper sonst immer nur mit unbewegtem Gesicht ganz ernsthaft arbeitet (er bestätigte das später auch), grinste er schon jetzt über uns zwei gickernde Mädels.
Als mir dann die Form einer fast leeren Whiskyflasche direkt vor meiner Nase gefiel, sagte sein Chef: „Tu den Damen mal einen Gefallen“. Und so landete der Whiskey in einem Glas und die Flasche in meinen Händen. Und dann ging’s los: Den dritten (!!!) Long Island Icetea* hab ich nicht mehr ganz ausgetrunken, doch dazwischen gab es noch mindestens vier** leckere Kostproben von Andi, seines Zeichens unterforderter Barmeister aus Dresden, unzählige grinselaunige Gesprächshäppchen, einen Kaffee und eine Kanne grünen Tee. Letztere führte auf seiner Seite zu dreimaligem Nachfragen, ob ich tatsächlich sicher sei mit meiner Wahl.
Kurz nach Mitternacht spendierte der Chef dann zwei Teelichter und wir prosteten zu viert auf den zweiten Advent an. Es war richtig schön … :o)
Zu Hause waren Ute und ich dann so gegen halb drei morgens. Übrigens ganz ohne links-rechts-Verdrehereien, torkelfrei mit klarem Kopf und viel, viel, viel guter Laune!
* Damit bin ich meinem jahrealten Vorhaben, nie wieder zwei Long Island Iceteas auf einmal zu trinken, treu geblieben, oder? ;o)
** Ich hab zum Schluß mit dem Zählen aufgehört … du wirst wahrscheinlich sagen „Jaja, du hast das mit dem Zählen einfach nicht mehr geschafft“ … du könntest recht haben. ;o))
Fröhliche Grüße,
Ulla
PS: Die Novembernachbetrachtungen sind in Arbeit.