Es ist mal wieder viel passiert
31. Dezember 2007 von Ulla & Rike
Unterwegs waren wir – in Berlin und in Potsdam und am Bernsteinsee und in Merseburg und im Schnee und in Fürth und in Nürnberg und auf Rolltreppen (letztere in der falschen Richtung). Hier unser kleiner Rückblick:
Silvester
Heute hab ich mal wieder ein Rezept für dich – die „Geile Emma“. Auch bekannt als Schlammbowle. Aber es klingt eindeutig besser, wenn ich der kleinen Silke sage: „Du, ich bringe noch jemanden mit zur Party. Hast Du noch ein Plätzchen frei für die geile Emma?“ :o)
Es gibt sie in verschiedenen Variationen. Ute und ich haben folgendes ausprobiert:
- zwei Gläser Schattenmorellen (alle Kirschen und von einem Glas den Saft) in reichlich Wodka ziehen lassen
- kurz vorm Servieren mit Bitter Lemon verdünnen (je nach Härtegrad mit zwei bis vier Flaschen)
- und nun etwa ein Pfund Vanilleeis darin versenken … doch Vorsicht: Kohlensäure trifft Eis ergibt überschäumende Freude
Prost Neujahr! .o)
Ulla
Punk Cuisine – Themenabend „Schluss mit scheinheilig“
Direkt nach den Weihnachtsfestessenvöllereien hält Dami das hier dagegen:
Aperitif
„Osterhasi“ – Pimm’s, Angostura, Zitrone, Vermouth, Honig
Gruß aus der Küche
In Kräutertee pochiertes Forellenfilet auf Vollkornrösti
Vorspeise
Knackiger Römersalat mit Chilli-Honigdressing dazu geröstete Kokusnuss und Limetten-Gambas
Hauptgang
Gebratene Poulardenbrust aus der Basilikum-Rum-Beize an Safran-Ananas-Carpaccio
Dessert
Frozen Orange mit getrockneten Früchten
Digestif
„Happy New Year“ – Likör43, Jägermeister, Maracuja, Zitrone
Und dieses Mal war sogar unser Brüderchen dabei … :o)
Das Buchdorf
Das hier ist der Blick von meinem Sofa auf die gegenüberliegende Wand:
Wen wundert es also, dass ich zum diesjährigen Weihnachstausflug nicht nein sagen konnte? Es ging ins Buchdorf!
Ein ganzes Dorf voller Antiquariate. Ich war nur in einem und hätte mich in all den Räumen, zwischen all den mit Büchern und Erinnerungen vollgestopften Regalen fast in der Zeit verloren …
Und gleich nebendran im Café „KaffeeSatz“ gab’s eine Exklusiv-Führung durch die Geschichte und das Werden der Bücherwürmer.
Glückliche Grüße
von der Leseratte Rike
Unsere Film-Tipps: 2x Kino, 1x DVD
So rund um Weihnachten, wenn alles heimelig und gemütlich ist, machen wir es uns gerne auch mal vor der Flimmerkiste bequem. Dabei fällt die Größe der Flimmerkiste durchaus unterschiedlich aus – es kann schon auch mal ’ne Kinoleinwand sein. ;o)
Hier sind unsere Daumen-hoch-Empfehlungen:
- Rike kann zwar Til Schweiger überhaupt nichts abgewinnen, doch von seinem Film KeinOhrHasen war sie hin und weg … sie lachte und weinte, grinste und erinnerte, träumte und schwärmte … und man(n) kann dabei sogar etwas lernen! :o)
- Ivy war begeistert von der nüchtern-schrägen Geschichte, die in Meine schöne Bescherung erzählt wurde. Geballtes Beziehungsleben. Sie war sich nicht immer sicher, ob sie lachen oder weinen sollte …
- Ulla jubelte über den Terry-Pratchett-Weihnachtsfilm Hogfather. In zweimal 90 Minuten wird der Roman „Schweinsgalopp“ in bewegten Bildern auf die Mattscheibe gemalt. Ein Muss für alle Fans – nicht nur, weil der Meister höchstpersönlich mitspielt. :o)
Potsdam
Alex holt mich vom Bahnhof ab und es ist, als ob wir uns erst vor einer Woche zuletzt gesehen hätten. Erst an den Kindern realisiere ich, dass es Jahre waren.
Paula fragt mich, wie alt ich bin.
»So alt wie deine Mama und dein Papa.«
»Zusammen???«
Auweia … ;o)
Abends sitze ich mit Alex und Anja vorm knisternden Kaminfeuer und wir quasseln und erinnern … schön, dass es euch gibt!
Rike
Vom Warten im Advent
Jörg schreibt dazu:
»Fast schon banal zu sagen: Im Advent warten wir auf die Ankunft des Heilands.
Doch was heißt es, zu warten, vor allem: Was heißt es heute? Warten kann man ja auf verschiedene Weise. Geduldig, ungeduldig. Voller Freude, still leidend, laut fluchend. Man kann auf den nächsten, schon längst überfälligen Zug warten oder auf Godot. Wir sind bereit, doch sie kommen nicht, nicht der Zug, nicht Godot. Vertane Zeit, hier wie da.Auch auf Christi Geburt kann man ganz verschieden warten.
Vielleicht mit kindlicher Ungeduld – wir sind bereit, nun komm doch endlich, wir sind doch schon längst da. Oder auch voller Genervtheit und Hoffnung, dass dieses ganze Weihnachtsgetriebe endlich vorbeigeht, weil der Kommerztrubel, das elektronische Geleiere der immergleichen süßlichen Lieder und die immer blöder werdenden Werbeattacken unerträglich werden. Ich kann mich dieser Haltung nicht immer erwehren. Vertane Adventszeit.Und dennoch – das Warten im Advent kann einen anderen Sinn bekommen.
Sich Zeit nehmen. Sich bereit machen. Die Zeit, die wir brauchen, uns vorzubereiten, zu reifen, denn wir sind nicht bereit. Wir sind abgehetzt und müde und gefangen in unseren Alltagsgeschäften. Wie sollen wir da den Heiland empfangen? Wir müssen zur Ruhe kommen und uns auf uns und ihn und seine Ankunft besinnen (Alte und Junge sollen nun / von der Jagd des Lebens einmal ruhn, reimt Storm).Diese Ruhe kann man finden. Suchen wir die Orte. Es gibt sie.
Womöglich ist das schwierig geworden in einer Zeit, die mit Kassengeklingel und Fenstergeflacker auf uns einstürmt. Es kostet sicher ein wenig Überwindung und, ja, auch Mühe. Das Reich Gottes ist nicht fertig und in Tüten zu haben, es will und muss wachsen und braucht seine Zeit. Dann kann man das Warten auf Jesus so genießen, so wie man das Warten auf ein eigenes Kind genießt: In stiller, leicht banger Vorfreude, doch mit der Gewissheit, dass das Licht der Welt zu uns kommt – bereite dich, Zion, mit zärtlichen Trieben, dann ist deine Wartezeit keine vertane Zeit.«